Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

CoreLeoni: II (Review)

Artist:

CoreLeoni

CoreLeoni: II
Album:

II

Medium: CD/Download
Stil:

Hardrock

Label: AFM
Spieldauer: 62:07
Erschienen: 27.09.2019
Website: [Link]

Sollte irgendjemand vor ziemlich genau 1 ½ Jahren Zweifel an der Entschlossenheit Leo Leonis gehabt haben, neben seiner großen Liebe GOTTHARD ein Sideprojekt aus der Taufe zu heben, in dem er all das würde verwirklichen können, was ihm unter dem Label GOTTHARD seit dem Unfalltod Steve Lees im Jahr 2010 verwehrt wurde, sieht sich mit der Veröffentlichung des heute erschienenen Albums „II“ eines Besseren belehrt.

War Album Nummer eins, das den Titel „The Greatest Hits Part I“ trägt, schon ein deutliches Ausrufezeichen, setzen Leoni und seine formidablen Mitstreiter mit „II“ nochmals deutlich eins drauf. Das betrifft sowohl die Auswahl der Songs, als auch deren Ausführung und Produktion. Während die Tracks des Debüts auf Nummer sicher gewählt waren, um den Versuchsballon CORELEONI möglichst hoch steigen lassen zu können, wagen sich Leo Leoni (Gitarre), Ronnie Romero (Gesang), Hena Habegger (Schlagzeug), Mila Merker (Bass) und Jgor Gianola (Gitarre) auf dem neuesten Werk an anspruchsvollstes GOTTHARD-Material heran.

Zudem gibt es zwei brandneue Titel, die deutlich machen, dass die Combo sich durchaus nicht ausschließlich als Edel-Coverband versteht. Die umfangreiche Tour im Herbst spricht darüber hinaus Bände, denn hier werden, wie schon im vergangenen Jahr , die wichtigsten Clubs der Alpenrepublik und Deutschlands bespielt. Nach „Waltz No. 2“ gehen CORELEONI mit „Standing In The Light“ vom GOTTHARD-Debüt in die Vollen, direkt danach gibt es dann mit „Love For Money“ vom „Dial Hard“- Album einen der gesangstechnisch anspruchsvollsten Titel der GOTTHARD-LEE-Ära, der alle Facetten der unglaublichen Röhre Romeros herauskitzelt. Das Ganze ist fantastisch umgesetzt und Ronnie Romero - nebenbei noch Shouter bei RITCHIE BLACKMORE'S RAINBOW – blüht sichtlich auf.

„Angel“, einer der größten GOTTHARD-Hits, kommt bezeichnenderweise nicht in der Balladenversion daher, sondern in der stampfenden, groovenden Version, die ebenfalls auf dem GOTTHARD-Debüt zu finden ist und selbst Steve Lee damals stimmlich alles abverlangte. „Angel“ tauchte auf „Defrosted“ erstmals in der deutlich gezähmten Version auf, die ab diesem Zeitpunkt auf keiner GOTTHARD-Setlist mehr fehlen durfte. Die Rückkehr Leonis zur ursprünglichen Version mit CORELEONI war daher geradezu zwangsläufig, aber erst mit Ronnie Romero gesanglich überhaupt möglich.

Ein weiteres, absolutes Highlight ist der COBRA-Klassiker „I´m Your Travellin´ Man“, der im Original aus dem Jahr 1983 vom unvergessenen Jimi Jamison gesungen wurde. Jamison, der 1984 bei SURVIVOR das Mikrofon übernahm, hätte sicher seine Freude an der Interpretation Romeros gehabt.
Aber auch „Cheat And Hide“ und „Mountain Mama“ (nur echt mit Talk-Box) dürfen nicht fehlen. Im Anschluss gibt es mit „Queen Of Hearts“ und „Don´t Get Me Wrong“ komplett frisches Material auf die Ohren. Für die Qualität der Titel spricht der Eindruck, dass sie im Vergleich mit den GOTTHARD-Klassikern keineswegs abfallen. Wirklich guter Stoff, der weitaus besser einschlägt als viele neuere Songs der post-Lee-Ära.
Nach „Boom Boom“, der Hardrock-Version des JOHN LEE HOOKER Welthits, die nochmals wirkliche Spielfreude beweist, erklingt mit „Il Padrino“ der mit Bedacht gewählte Rausschmeißer.

FAZIT: CORELEONIs „II“ ist weitaus mehr als ein frischer Aufguss alter GOTTHARD-Klassiker. Während das Debüt im Vergleich doch recht zahm produziert war, ist das neue Werk ein echtes Brett und als konsequente Weiterentwicklung zu sehen. Der Versuch Leonis, mit seinem neuen Spielkreis im ursprünglichen Revier seiner Hauptband zu wildern, mag die Fanbase in zwei Lager spalten, die Ausführung hingegen ist über jeden Zweifel erhaben. Daneben reicht das Potential der Neuinterpretationen aus, das Album auch für Hardrock-Fans interessant zu machen, denen der Name GOTTHARD bisher nicht allzu geläufig war.

Stefan Haarmann - Stellv. Chefredakteur (Info) (Review 5559x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Waltz No. 2 (Dmitri Schostakowich)
  • Standing In The Light
  • Love For Money
  • Open Fire
  • Angel
  • And Then Goodbye
  • She Goes Down
  • No Tomorrow
  • I’m Your Travellin’ Man (COBRA – Cover)
  • Cheat And Hide
  • Make My Day
  • Mountain Mama
  • Queen Of Hearts
  • Don’t Get Me Wrong
  • Boom Boom (JOHN LEE HOOKER - Cover)
  • Il Padrino (NINO ROTA - Cover)

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Welches Tier gibt Milch?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!